Europa

Slowakei: Gedenken an gefallene Rotarmisten, scharfe Kritik an Geschichtsleugnern

Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico gedachte der bei der Befreiung der slowakischen Hauptstadt Bratislava vor 79 Jahren gefallenen sowjetischen Soldaten. Was vor einigen Jahren noch etwas Alltägliches und keinen Bericht wert gewesen wäre, ist jedoch in Zeiten der in Europa grassierenden Russophobie und Geschichtsfälschung fast eine Heldentat.
Slowakei: Gedenken an gefallene Rotarmisten,  scharfe Kritik an  GeschichtsleugnernQuelle: AFP © Sameer Al-Doumy / AFP

Robert Fico, der Ministerpräsident der Slowakei, hat am 4. April an der traditionellen Gedenkfeier für die Befreiung der slowakischen Hauptstadt Bratislava von der deutschen Wehrmacht und den Truppen Hitlers vor 79 Jahren teilgenommen. Wie die Zeitung Štandard berichtet, hielt er dabei an der nationalen Gedenkstätte Slavin eine beeindruckende Rede, mit der er sich überzeugend dem aktuellen Zeitgeist entgegenstellte, die Leistungen der sowjetischen Befreier zu leugnen oder zu verschweigen: 

"Ich möchte Ihnen allen von ganzem Herzen dafür danken, dass Sie persönlich nach Slavin gekommen sind und den Soldaten der Roten Armee, die bei der Befreiung von Bratislava gefallen sind, aber auch denjenigen, die diese schweren Kämpfe nicht überlebt haben, Respekt zollen," sagte Fico zu Beginn seiner in der Slowakei viel beachteten Rede. 

Fico kritisierte scharf, dass sich die Botschafter aller EU-Länder geweigert haben, dem Gedenken beizuwohnen und wenigstens den gefallenen Befreiern Respekt zu erweisen: 

"Ich danke Ihnen, Herr Botschafter der Russischen Föderation, Herr Botschafter von Belarus, Herr Botschafter von Kasachstan und Aserbaidschan, die hier bei uns sind. Und ich bedaure sehr, dass keiner der eingeladenen Botschafter der EU-Länder gekommen ist. Ich möchte an dieser Stelle sagen, dass es hier 6.845 Gräber von jungen Menschen gibt. Menschen, die bei der Befreiung von Bratislava gefallen sind. Menschen, die nicht in ihr Heimatland zurückgekehrt sind, zumal sie so kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs gefallen sind."

Tschechen und Slowaken, betonte der Ministerpräsident mit Verweis auf den aus gesundheitlichen Gründen verhinderten Ex-Präsidenten des Nachbarlandes Miloš Zeman, haben ihre eigene Wahrheit über den Zweiten Weltkrieg. Und sie werden sich diese Wahrheit nicht nehmen lassen:  

"Ich bin ein Slowake, ein stolzer Slowake, und ich weiß, was hier geschehen ist. Und ich erkläre vor der ganzen Welt, dass ich jedes einzelne Opfer des Zweiten Weltkriegs absolut zu würdigen weiß. Aber die Tatsache, dass sich aus irgendeinem irrationalen Grund Vertreter anderer Staaten weigern hierherzukommen, betrachte ich als Ausdruck der Respektlosigkeit gegenüber den Soldaten der Roten Armee, die auf diesem Friedhof begraben sind."

Im Weiteren zitierte Fico auch den slowakischen Schriftsteller Vladimír Mináč mit den Worten:

"Die Geschichte kann für eine kurze Zeit vergewaltigt werden, aber man sollte wissen, dass die Geschichte sich früher oder später immer dafür rächen wird."

Der slowakische Regierungschef kritisierte Tendenzen, die Rolle der Völker der ehemaligen Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg infrage zu stellen. Das seien keine zufälligen Tendenzen, sondern "bewusste Handlungen – durch die Medien, NGOs, es dringt langsam in die Schulen vor". Die Geschichtsfälscher würden ein völlig anderes Bild der Ereignisse zeichnen. Fico rief dazu auf, sich dem entgegenzustellen und jede Gelegenheit zu nutzen, die Wahrheit über den Zweiten Weltkrieg zu berichten.

Fico erinnerte unter anderem daran, dass Adolf Hitler bei einem der Treffen nach Ausbruch des Krieges im September 1941 in einem Gespräch mit dem rumänischen Außenminister gesagt hatte: "Meine Aufgabe ist es, die Slawen auszurotten." Hitlers Politik war eine Politik der Ausrottung der Slawen, eine Politik ohne jegliche Rechenschaft für die begangenen Kriegsverbrechen. Dann gab der Ministerpräsident auf eine rhetorische Frage seine entschiedene Antwort:

"Und davor sollen wir die Augen verschließen? Ich antworte ganz klar: niemals!"

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